Porsche: 1980er Aviator Sonnenbrillen


Ebenso wie die Dior und Dunhill Brillen wurden auch die vintage Porsche Sonnenbrillen in der Optyl-Brillenfabrik produziert. Allerdings waren die Porsche Brillen nicht reine Lizenz-Produkte, sondern auch die Designs wurden tatsächlich von Porsche geliefert.
Ferdinand Alexander Porsche, Enkel von Ferdinand Porsche, gründete 1972 das Porsche Design Studio, um sich auf die Formgebung von Gebrauchsgegenständen fokussieren zu können. Die Entwicklung hochwertiger Sonnenbrillen, die den Ansprüchen der Porsche-Kunden entsprechen sollten, war eine der ersten Arbeiten des Porsche Designstudios.
1976 suchte Porsche die Kooperation mit der Firma Optyl, welche zu diesem Zeitpunkt mit ihrer Hausmarke CARRERA schon der weltweit führende Brillenproduzent war, um die eigenen Designs auch umsetzen zu können.
So kamen 1977 die ersten Porsche Design by CARRERA Sonnenbrillen auf den Markt, welche sofort zu vielbeachteten Design-Klassikern wurden.
Darunter die große Porsche 5621 Herren Piloten-Sonnenbrille, sowie die identische Porsche 5623 Damensonnenbrille. Beide Sonnenbrillenmodelle hatten den genialen Schnellverschluss, der es ermöglichte, die Sonnengläser eigenständig auszuwechseln. So wurde jede Porsche 5621 und jede Porsche 5623 vintage Sonnenbrille mit zwei Paar Wechselgläsern ausgeliefert.
Interessanterweise ließ sich Porsche Design diesen genialen Mechanismus nie patentieren, so dass dieses System später auch von anderen Brillenmarken angeboten wurde.
Neben den Sonnenbrillen mit den Wechselgläsern erfand das Porsche Design Studio aber noch weitere spektakuläre vintage Brillen, welche nicht nur Technikfans begeisterten.
Beispielsweise die Porsche 5622 Klappsonnenbrille, welche quasi in jede Hosentasche passt. Oder die die Porsche 5693 Faltsonnenbrille, welche kaum dicker als ein Briefumschlag ist. Oder die 5620 Ski-Sonnenbrille, welche durch Yoko Ono zu ganz besonderem Ruhm gelangte.
Den größten Luxus, den sich Porsche und Carrera jedoch leisteten, war die Nummerierung jedes einzelnen Brillenmodells. Jede Porsche Design by CARRERA Brille bekam eine eigene Seriennummer eingraviert und ein dazugehöriges Zertifikat, welches ebenfalls mit der dazugehörigen Seriennummer gestanzt wurde. Selbst die Verpackung wurde mit einer eineindeutigen Seriennummer versehen, was ein enormer Arbeitsaufwand war. Allein im Optyl-Brillenwerk in Bayern waren mehrere Mitarbeiter nur mit der Dokumentation der Seriennummern beschäftigt.
Ender der 1990er Jahre endete die Kooperation zwischen Porsche Design und Carrera Optyl, da die Optyl-Werke geschlossen werden mussten. Diese waren mit ihrem Qualitätsanspruch in Zeiten asiatischer Konkurrenz einfach nicht mehr wettbewerbsfähig.
Heute verfügt die Münchener Rodenstock Gruppe über die weltweite Lizenz zur Entwicklung, Produktion und Vertrieb der Porsche Design Brillen und Sonnenbrillen.